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Demers-Katheter

Der Demers- oder Vorhofkatheter ist ein getunnelter zentralvenöser Katheter, der überwiegend zur Dialyse benutzt wird.

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Demers- oder Vorhofkatheter

Für die Dialyse werden hohe Flussraten (Volumen pro Zeit) benötigt, so dass die Demers-/Vorhof-Katheter einen größeren Durchmesser (circa 4,5 – 5,5 Millimeter) im Vergleich zu den übrigen zentralvenösen Kathetern haben.

Dieser Katheter wird Demers-Katheter nach dem Erstbeschreiber oder Vorhofkatheter genannt, weil die Katheterspitze im rechten Vorhof platziert ist.

Was sind die Vorteile des Demers- oder Vorhofkatheters?

Abbildung 1: Demers- oder Vorhofkatheter. Die Spitze dieses Katheters wird für einen hohen Blutfluss im rechten Herzvorhof platziert.
Abbildung 2: Die Abbildung zeigt den Zeitpunkt der ultraschallgestützten Venenpunktion rechts oberhalb des Schlüsselbeins (der Kopf des Patienten befindet sich im Bild auf der linken Seite). Auf dem Ultraschallmonitor (rechte Bildseite) erscheint die Vene (langer dünner Pfeil im Monitorbild) dunkel und lässt im Inneren einen hellen Punkt erkennen. Dieser Punkt entspricht der Nadelspitze und zeigt an, dass das Gefäß erfolgreich angesteuert wurde. Zusätzlich wird die korrekte Lage durch Anzug von etwas Blut überprüft bevor mit der Katheteranlage fortgefahren wird.
Video 1: Darstellung der ultraschallgestützten venösen Punktion rechts oberhalb des Schlüsselbeins (der Kopf des Patienten befindet sich im Video auf der linken Seite). Der Interventionsradiologe verfolgt das Einführen der Nadel auf dem Ultraschallmonitor. Dort ist die Vene dunkel dargestellt, während die Nadelspitze als heller Punkt abgebildet ist. Sobald der helle Punkt innerhalb des Gefäßes erscheint, sieht der Radiologe, dass das Gefäß erfolgreich angesteuert wurde. Zusätzlich wird die korrekte Lage durch Anzug von etwas Blut überprüft bevor mit der Katheteranlage fortgefahren wird (Video freundlicherweise von Dr. de Bucourt zur Verfügung gestellt).

Neben den generellen Vorteilen der "Tunnelung" (siehe "Getunnelte Katheter") ermöglicht der Demers-Katheter eine ambulante Dialysetherapie (Blutwäsche), weil hierfür sehr hohe Blutflüsse (Volumen pro Zeit) benötigt werden. Mit seiner Hilfe kann die Zeit, die die "Reifung" der operativen Verbindung zwischen Armarterie und -vene (Dialyseshunt) – notwendig für eine langfristige Hämodialyse – braucht, überbrückt werden.

Heute weisen die Demers- oder Vorhofkatheter meist zwei im Inneren separat verlaufende Kanäle (Lumen) auf. Hierdurch kann die Dialysezeit verkürzt werden, indem der Dialysemaschine durch das eine Lumen Blut zur Reinigung zugeführt werden kann und durch das zweite Lumen gleichzeitig in gegensätzlicher Richtung dem Körperkreislauf bereits gereinigtes Blut wieder zugeführt werden kann.

Literatur

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