
Port
Ein Port besteht aus zwei Teilen: einem flexiblen Kunststoffschlauch/-katheter von 2 bis 3 Millimeter Durchmesser, der im venösen Blutgefäßsystem platziert wird, sowie einer Portkammer aus Polyurethan oder Titan, die unter der Haut im Brust- oder Armbereich eingesetzt wird. Der Name Port kommt vom lateinischen "porta" (Tür, Pforte, Zugang).
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Was sind die Vorteile eines Ports?


Ports haben mehrere Vorteile. Zum einen sind sie vollständig im Körper des Patienten implantiert und somit bei Nichtbenutzung in der Regel nicht erkennbar. Zum anderen können sie sehr lange, bis zu mehreren Jahren, im Körper des Patienten verbleiben. Ports werden in der Regel für längerfristige Therapien, wie zum Beispiel Chemotherapien oder künstliche Ernährung, implantiert. Blutentnahmen sind aus einem Port ebenso möglich. Spezielle Ports sind zusätzlich für die Hochdruckinjektion (bis 5 ml/s und bis zu einem Druck von 300 psi) von Kontrastmitteln in der Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zugelassen (Hochdruckports).
Wie wird ein Port gelegt?
Ports werden in örtlicher Betäubung und unter Ultraschall- sowie Röntgenkontrolle gelegt. Hierzu wird die innere Hals- (Vena jugularis interna) oder Schlüsselbeinvene (Vena subclavia) mit einer Kanüle punktiert und anschließend der Katheter mit Hilfe eines Führungsdrahts (sogenannte Seldinger-Technik) in das Gefäßsystem vorgeschoben. Das Katheterende wird mit der vorher applizierten Portkammer im Brustbereich verbunden und sicher arretiert. Sowohl der Portkatheter als auch die Portkammer liegen unter der Haut und sind von außen allenfalls durch eine leichte Vorwölbung der Haut zu erahnen und zu tasten. Die Portkammer kann von außen durch die Haut beliebig oft mit einer speziellen Portnadel punktiert werden.
Wie wird ein Port gepflegt?
Ports sollten regelmäßig mit 0,9-prozentiger Kochsalzlösung gespült werden. Eine Portnadel kann bis zu sieben Tage liegen bleiben, ein Wechsel sollte unter sterilen Bedingungen erfolgen um einer Portinfektion vorzubeugen. Bei längerer Nichtbenutzung sollte ein Port mit 1.000 IE Heparin auf 10 Milliliter Kochsalzlösung gespült werden, um die Bildung von Blutgerinnseln zu vermeiden. Bei entsprechender Pflege können Ports mehrere Jahre belassen werden.
Was sind die Risiken der Implantation?
Durch die Kombination aus sonographisch (durch Ultraschall) gesteuerter Venenpunktion und durchleuchtungsgesteuerter (durch Röntgen) Platzierung des Port-Katheters können die möglichen Risiken auf ein sehr niedriges Niveau reduziert werden. Insgesamt ist diese Methode die sicherste zur Implantation zentralvenöser Katheter und Ports. Mögliche Risiken sind die Blutung und die Ausbildung eines Blutergusses, die Fehlpunktion der Halsschlagader oder der Schlüsselbeinarterie, eine Infektion oder Ausbildung eines Abszesses, die Thrombose der Vene oder des Katheters, das Eindringen von Luft in den Pleuraspalt (Pneumothorax) oder die Verletzung von Nachbarorganen.
Fallbeispiel


Literatur
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